Seit einiger Zeit sind wir stolze Besitzer*in eines Wohnwagens, da wir das Reisen auf Campingplätzen sehr schätzen, aber mit zwei Kindern und zahlreichen Urlauben auch etwas Komfort genießen möchten. Als wir noch zu dritt waren, hat auch unser schöner alter Bulli gereicht, aber zu viert wurde der Schlafplatz dann so langsam eng…
Als wir dann endlich das passende Wohnwagen-Schätzchen gefunden haben, stellte sich die Frage, was wir mit den Sitzpolstern machen, da uns das Muster so gar nicht gut gefiel. Um auf die Schnelle Abhilfe zu schaffen, haben wir die Polster der beiden Sitzbänke mit einfachen Kinder-Spannbettlaken bezogen. Das war für den Anfang auch völlig okay, passte aber nicht zu 100% und rutschte mal hier, mal dort. Als ich dann noch zwei der vier Bezüge versehentlich mit stark abfärbenden Lederpuschen in der Waschmaschine komplett ruiniert habe, war klar, dass eine neue Lösung her muss.
Viele Näh- und Campingblogs sind voll von „Anleitungen“, um die Polster mit Bündchenstoff zu beziehen. Die Idee gefiel mir! Meistens wurde eine Seite zugenäht und bei der zweiten Seite des schlauchförmig gewebten Materials mit Druckknöpfen oder durch simples Einschlagen des Stoffes geschlossen.
Da ich ja immer auf der Suche nach einfachen Lösungen bin, fragte ich mich, wieso das mit dem Einschlagen nicht auch an beeiden Seiten klappen sollte. Ich entschied mich, es auf einen Versuch ankommen zu lassen – irgendeine Nählösung könnte ich schließlich immer noch hinterherschieben.
Also radelte ich zum örtlichen Stoffmarkt und lud einige Meter Bündchenstoff in meinem Korb. Dabei hatte ich zuvor die Polster gemessen und pro Seite noch 40cm Zugabe zum Umklappen addiert. Bei der Größe unserer Polster musste es der breitere Bündchenstoff mit (ich glaube) 70cm genommen. Clevererweise habe ich mir den Bündchenstoff schon im Geschäft schneiden lassen (war in dem Fall nur ein Schnitt), so konnte ich quasi sofort beginnen.
Das Aufziehen der Schlauchstoffe war ein bisschen mühsam, aber in ein paar Minuten erledigt. Der Stoff sitzt schön stramm und es war noch genug Material zum Einklappen vorhanden. Das ist dann auch ruckzuck erledigt.
Tatsächlich reicht es völlig aus, die Enden einzuschlagen. Was für ein Glück und damit eine absolut simple und dauerhafte Lösung, ganz ohne die Nähmaschine auszupacken. Das Schreiben dieses Artikels dauert vermutlich länger als der Herstellungsprozess der Polsterbezüge, hihi.
Und ja, bisher sind nur die Rückenpolster im Wohnwagen neu bezogen, da es die gewünschte Farbe nicht im Stoffladen gab. Also habe ich den Bündchenstoff online bestellt und dabei übersehen, dass meine angegebene Gesamtlänge in 25cm-Stücken ankommen würde. Demnächst habe ich also eine ganze Menge Bündchenstoff im Stoffregal liegen. 🙂
Also – wer für sein Wohnmobil, Wohnwagen oder was auch immer nach neuen Polsterbezügen lechzt – es geht mit minimalem Aufwand und ohne zu nähen.
Liebe Grüße,
Eure Simone